Omnishopper Studie 2.0: hoher Anstieg reiner Online-Nutzung
Omnishopper Studie 2.0: hoher Anstieg der reinen Online-Nutzung über alle Branchen hinweg
07.02.2019
Kernergebnisse
- Der reine Online-Kauf nimmt kontinuierlich und über fast alle Branchen hinweg zu; vor allem bei immateriellen Produkten.
- Die kohärente Nutzung überwiegt: entweder gänzlich offline oder gänzlich online.
- Die wichtigste Triebfeder für den Online-Kauf ist der erwartete Nutzen, aber auch das soziale Umfeld spielt eine Rolle.
Die reine Online-Nutzung bei Recherche und Einkauf ist in Deutschland seit 2015 über alle Branchen hinweg um vier Prozentpunkte gestiegen, wie die Studie „Omnishopper 2019“ von Facit Digital und hmmh zeigt. Bis 2021 prognostiziert die Studie einen noch stärkeren Anstieg, der hauptsächlich vom erwarteten Nutzen und dem sozialen Umfeld der Online-Käufer angetrieben wird.
München, den 8. Februar 2019 — Für die Omnishopper Studie 2019 analysierten das Marktforschungsunternehmen Facit Digital und die Connected Commerce Agentur hmmh, welche Trends sich beim Recherche- und Kaufverhalten der deutschen Verbraucher abzeichnen. Rund 1300 deutsche Teilnehmer äußerten sich in einer Online-Umfrage dazu, wie sie sich gewohnheitsmäßig über Produkte aus verschiedenen Branchen informieren und ob sie diese schlussendlich im Internet oder stationär einkaufen. Die Besonderheit der Studie besteht in dem breit aufgestellten Design: Das Kaufverhalten wurde für 26 unterschiedliche Branchen (z.B. Unterhaltungselektronik, Lebensmittel- und Bekleidungsbranche) abgefragt, um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Bereits 2016 wurden erste Ergebnisse veröffentlicht, die prognostizierten, dass Kunden künftig verstärkt Produkte und Dienstleistungen online recherchieren und auch online kaufen würden. 2019 steht fest, dass sich diese Prognose bewahrheitet hat und Einkaufsmöglichkeiten vor allem kohärent genutzt werden – häufig vollständig online und immer seltener vollständig offline. Die reine Online-Nutzung bei Recherche und Kauf ist in Deutschland seit 2015 über alle Branchen hinweg von 45 Prozent auf 49 Prozent gestiegen. Für 2021 prognostiziert die Studie ein Ergebnis von bereits circa 56 Prozent.
„Das Besondere an der Erhebung sind die Erkenntnisse über Verhaltensweisen, die sich bei den deutschen Konsumenten etabliert haben: Die Hälfte der untersuchten Branchen haben den „Tipping Point“, bei dem mehr als 50 Prozent der Käufer rein online agieren ohne vorher offline zu recherchieren, bereits überschritten“, sagt Michael Wörmann, Geschäftsführer von Facit Digital.
Vor allem bei immateriellen Produkten wie Stromverträgen, Flügen und Musik liegt die Online-Nutzung über diesem Tipping Point. Der stärkste Anstieg reiner Online-Käufe – von fast zehn Prozentpunkten – ist bei Lieferdiensten zu verzeichnen, aber auch bei Filmen und Serien spielt offline kaum noch eine Rolle. Dahingegen findet im Bereich der kleinen Unterhaltungselektronik ein Wechsel in Richtung offline statt und auch die Lebensmittelbranche bleibt in der Wahrnehmung der Deutschen ein Offline-Geschäft.
Mischformen von Online- und Offline-Nutzung sind laut Studie beim Einkauf im gewohnheitsmäßigen Verhalten der Konsumenten sehr unterrepräsentiert. Dies ist vor allem für den stationären Handel interessant, denn die Omnishopper Studie 2019 widerlegt damit das Phänomen „Research Offline, Purchase Online“. Einzig in den Bereichen Luxusartikel, Bankinvestment und Bekleidung holen sich Konsumenten teilweise persönlich Beratung, kaufen dann jedoch online. Andersherum findet der Mix von Onlinerecherche und Offline-Kauf partiell bei Autos, ÖPNV und Hausgeräten statt.
„In Branchen, in denen der Logistikaufwand im Verhältnis zum Warenwert deutlich höher liegt, wie beispielsweise in der Lebensmittelbranche, haben relevante Marktplayer den Online-Kauf bisher noch nicht oder nur eingeschränkt ermöglicht. Ich gehe aber davon aus, dass besonders im Automobilsektor in den kommenden fünf Jahren mit einem massiven Anstieg des Online-Kaufs zu rechnen ist, da viele Marken diesen in naher Zukunft hoch priorisiert haben“, prognostiziert Gerd Güldenast, Managing Director von hmmh.
Die Studie zeigt zudem, dass der erwartete Nutzen und darauffolgend das soziale Umfeld der Konsumenten die wichtigsten Triebfedern für den Online-Kauf darstellen. Die Entscheidung, online zu kaufen, hängt meist besonders mit der Qualität und Auswahl der Produkte zusammen; aber auch Zeit- und Geldersparnis werden als Gründe für den Online-Kauf aufgeführt – was davon überwiegt, ist von Branche zu Branche unterschiedlich.
Über Facit Digital
Facit Digital ist Forschungs- und Beratungspartner für erfolgreiche digitale Medien und bietet innovative Forschungstools sowie das nötige Know-how, um den Erfolg von digitalen Strategien nutzerseitig zu sichern. Das Marktforschungsunternehmen erforscht die Bedürfnisse, das Verhalten und Erleben von Nutzern interaktiver Medien. Auf Basis der Ergebnisse dieser Forschung werden Kunden in Sachen User Experience für digitale Medien beraten. Dabei verfolgt das Unternehmen einen user-zentrierten Designansatz, mit dem es Kunden in jeder Projektphase mit passenden Forschungsansätzen begleitet. User werden immer wieder (iterativ) in die Entwicklung eingebunden – mit dem Ziel ein optimales Nutzungserlebnis sicherzustellen.
Über hmmh
hmmh gehört deutschlandweit zu den führenden Agenturen für Connected Commerce. Seit über 20 Jahren treibt die Agentur mit Pioniergeist die Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft voran und lässt die Grenzen zwischen on- und offline verschwinden. Das erfordert ganzheitliche, flexible und nahtlos vernetzte Strategien sowie Prozesse. Dafür entwirft hmmh businessübergreifend intelligente Lösungen, bietet umfassende individuelle Beratung und begleitet national sowie international erfolgreiche Unternehmen: von der Strategie, über die Software-Entwicklung und Realisierung von Websites, Portalen, Online-Shops sowie mobilen Applikationen und Voice Interfaces, bis zum vernetzten CRM, PIM-Systemen und digitalen Kommunikationsmaßnahmen.