The Power of Rethink
Innovationstag: Wie „The Power of Rethink“ die Welt neu zusammenfügt
30.09.2020
Disrupting the existing world by rethinking it – so lässt sich der Kern des 16. Innovationstags zusammenfassen. Unter dem Leitthema „The Power of Rethink“ sprachen internationale Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien über die Möglichkeiten, die Welt und die Art, wie wir in ihr leben und arbeiten, neu zu denken – und sie vor allem neu zu gestalten. Zum ersten Mal fand eines der wichtigsten Innovationstreffen Deutschlands komplett virtuell statt. Im rein digitalen „House of Rethinkers“ mit rund 300 zugeschalteten Gästen diskutierten europaweit Vorstände, Geschäftsführer:innen und Markenverantwortliche über die Auswirkungen der Corona-Krise, aber auch über die vielfältigen Chancen.
München, den 1. Oktober 2020 — Jede Krise eröffnet Möglichkeiten, die es nur zu nutzen gilt. Beim Innovationstag 2020 setzten die Veranstalter deshalb mit dem „House of Rethinkers“ auf ein innovatives Konzept, um unter den aktuellen Umständen spannende Speaker und interessierte Entscheider:innen zusammen zu bringen. Für Florian Haller, CEO Serviceplan Group und einer der Gastgeber des Innovationstags, ist die Pandemie nicht nur eine Bedrohung: „Die Krise stellt alles auf den Kopf, aber sie ist gleichzeitig die Chance, Bestehendes neu zu denken,“ erklärt er in seinem Eröffnungsvideo, das ihn in einem futuristischen Aufzug aus dem Haus der Kommunikation direkt ins „House of Rethinkers“ bringt.
Dass Neudenken nötig ist, zeigen auch die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov* im Auftrag der Serviceplan Group. Rund 75 Prozent der Befragten gaben dabei an zu glauben, dass im Zuge der Corona-Krise ein Teil der bisherige Geschäftsmodelle nicht mehr zukunftsfähig sein werde. Auf dieser Basis richteten die Referent:innen den Blick auf neue Ideen und Zukunftsvisionen in unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Medien oder Leadership.
„Die Welt, wie wir sie kannten, löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen“, fasst Zukunftsforscher Matthias Horx die augenblickliche Entwicklung zusammen. Für ihn ist das, was wir im Jahr 2020 erleben, eine Art Katharsis. Veränderungen erwarten auch über 80 Prozent der Befragten in der aktuellen Umfrage von YouGov auf die Frage: Wird das Leben nach dem Ende der Corona-Krise wieder so werden wie früher? 43 Prozent der Befragten erwarten sogar große Veränderungen, weitere 43 Prozent erwarten lediglich kleinere und 5 Prozent denken, die Welt wird wieder genauso werden wie zuvor. Frauen gehen dabei eher davon aus, dass große Veränderungen nach dem Ende der Corona-Krise bleiben. 50 Prozent von ihnen glauben das, während es bei den Männern nur 37 Prozent sind.
Prof. Lars Feld, Vorsitzender der Wirtschaftsweisen, beleuchtete in diesem Zusammenhang die ökonomischen Folgen: „Krisen transformieren eine Wirtschaft, manches Geschäftsmodell wird obsolet, neue Ideen gewinnen an Boden.“ Dem stimmt eine große Mehrheit der befragten Deutschen zu: 38 Prozent meinen, dass ein Drittel oder mehr der bisherige Geschäftsmodelle in unserer Wirtschaft durch die Corona-Krise dauerhaft verschwinden werden, 37 Prozent sind der Meinung, dass einige wenige verschwinden werden.
„Plattformen sind das Geschäftsmodell der Zukunft.“ ist sich Johannes Diebig, Area Vice President Marketing Cloud Germany & Austria bei Salesforce, sicher. „Aber deshalb muss noch lange nicht jedes Unternehmen ein Plattform-Unternehmen werden." Wichtig ist ihm auch zu betonen: „Plattformen geht es nicht darum etwas zu verkaufen - sondern etwas zu verbinden."
Für Carsten Knop, Herausgeber der FAZ, ist es Aufgabe der klassischen Medien, in unruhigen Zeiten Kurs zu halten. Er sagt: „Es ist möglich, die Glaubwürdigkeit, die in Jahrzehnten aufgebaut worden ist, ins Netz zu übertragen.“ Mit 54 Prozent sind auch für die Mehrheit der befragten Deutschen gegenwärtig die klassischen Medien zuverlässige Informationsquelle in der Corona-Krise. Carsten Knop sieht für die klassischen Medien auch eine herausfordernde Aufgabe: „Wir müssen es schaffen, dass die Leserinnen und Leser in der digitalen Welt den Nutzen, der aus dieser Verlässlichkeit erwächst, dauerhaft als Mehrwehrt für ihr eigenes Informationsverhalten erkennen.“ Diese Herausforderung wird auch in der Umfrage sichtbar: Jeder vierte Deutsche gibt an, nicht zu wissen, welchen Informationsquellen er vertrauen kann.
Tanit Koch, Geschäftsführerin ntv und Chefredakteurin RTL Zentralredaktion, ergänzt: „Journalismus darf sich nicht an seiner bisherigen Leistung messen: Die Aufgabe ist, der Gesellschaft auch künftig zu dienen. Dafür müssen wir selbst die Veränderungsbereitschaft zeigen, die wir so oft bei anderen anmahnen. Und nicht uns, sondern die Belange unserer Zuschauer und User in den Vordergrund stellen.“
Vertrauen ist auch bei New Leadership eine wesentliche Komponente. Für Insa Klasing, CEO TheNextWe und ehemalige Geschäftsführerin Kentucky Fried Chicken Deutschland, hat Kontrolle in der Führung von Mitarbeiter:innen in der Zukunft grundsätzlich ausgedient: „Autonomie ist der Schlüssel für Motivation, Kreativität und Weiterentwicklung." Die befragten Deutschen stimmen dem zu, sind aber noch vorsichtig. Auf die Frage: „Macht autonomes Arbeiten mit weniger Kontrolle durch Vorgesetzte produktiver?“ antworteten 18 Prozent mit ja und 53 Prozent mit teilweise.
Die Krise hat für Christoph Keese, CEO hy – the Axel Springer Consulting Group, nur längst begonnene Prozesse beschleunigt: „Dass die Zukunft digital ist, wissen wir nicht erst, seitdem die Welt, unsere Gesellschaft und die Wirtschaft im Frühjahr diesen Jahres von einem globalen Virus heimgesucht und erschüttert wurden. Corona bringt nicht viel Neues, aber dafür alles umso schneller. Die Pandemie wirkt wie ein Katalysator. Sie beschleunigt Trends, die schon vorher sichtbar waren – so auch die digitale Transformation von Unternehmen. Wer nicht abgehängt werden will, muss mitziehen. Wer die Zukunft gestalten will, muss in sie investieren!“
Auch deshalb hat die Serviceplan Group gemeinsam mit den Partnern Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ad Alliance und Salesforce den Innovationstag 2020 nicht abgesagt, sondern in einer innovativen Form ausgerichtet. Sein digitales Konzept ist das Ergebnis einer integrierten Kreativarbeit innerhalb der gesamten Agenturgruppe, bei dem nicht nur Vorträge der Expert:innen aus Wien, Zürich, London, Berlin, Frankfurt und München neue Einblicke vorstellen sollten, sondern auch der Austausch mit den Gästen aus ganz Europa aus ihren Home-Offices und mobilen Devices ermöglicht wurde. Das erklärte Ziel dabei: Diskussionen von Speakern und Gästen in moderierten Live-Chats zu fördern. Ergänzt wurde das Programm mit interaktiven Workshop-Sessions zu aktuellen Megatrends der Marketingbranche.
„Behind-the-Scenes”-Fotos zum Innovationstag finden Sie hier: http://sp-url.com/itag-fotos2020
*„Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2088 Personen zwischen dem 23. und 25.09.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.“