Serviceplan visualisiert mit Flaggenprojekt den Klimawandel
„Meltdown Flags“ – Serviceplan visualisiert mit Flaggenprojekt den Klimawandel
08.11.2020
Die „Meltdown Flags“ waren schon bei Demonstrationen im Einsatz, im Museum zu sehen und wurden zur Aufklärung in Schulen eingesetzt. Jetzt setzen sie anlässlich der verschobenen UN-Klimakonferenz virtuell ein Zeichen gegen den Klimawandel. Grundlage des einzigartigen Projekts ist, den folgenschweren Rückgang der Gletscher sichtbar zu machen, indem es Nationalflaggen mit immer geringer werdender Farbe Weiß zeigt. „Meltdown Flags“, das unter anderem von Extrembergsteiger Reinhold Messner unterstützt wird, wurde vom Umwelttechnologieunternehmen METER initiiert; Idee und Umsetzung stammen von der Serviceplan Group.
München, den 9. November 2020 – Heute hätte eigentlich die UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow begonnen, doch aufgrund von COVID-19 wurde sie ins nächste Jahr verschoben. Aber dann könnte es für die Rettung der Gletscher zu spät sein. Mit „Meltdown Flags“ und einer virtuellen Woche des Protests setzen die Serviceplan Group und METER zusammen mit dem Designstudio Moby Digg und den Entwicklern von Standardabweichung und Hyperinteractive ein Zeichen, dass der Schutz der Gletscher nicht aufgeschoben werden darf.
Das weiter fortschreitende Schmelzen der Gletscher zieht schlimme Folgen nach sich: Vor einem Jahr warnte der Weltklimarat vor dem dramatischen Anstieg der Meere – eine Warnung, die Sir David Attenborough in seinem neusten Film noch einmal eindrücklich wiederholt. Bei jedem Zentimeter Anstieg verlieren 1 Million Menschen ihre Heimat. Auch speichern Gletscher 69 Prozent des weltweit verfügbaren Süßwassers. Schmelzen sie, verliert die Menschheit Zugang zu dieser lebenswichtigen Ressource. Echte Fortschritte zum Schutz der Gletscher gibt es wenige. Im Gegenteil, UN-Generalsekretär António Guterres bescheinigt den Staats- und Regierungschefs „mangelnden politischen Willen", ihre vertraglich vereinbarten Klimaziele einzuhalten.
Die Klimainitiative „Meltdown Flags" kombiniert Daten und Design, um die schwerwiegenden Folgen des Gletscherschwunds aufzuzeigen und setzt dabei auf starke Symbole mit hohem emotionalem Wert für viele Staaten und Poltiker:innen: die Nationalflaggen. Die dahinterstehende Idee ist so einfach wie überzeugend. Der Anteil der Farbe Weiß in den Nationalflaggen von Ländern mit Gletschern wird immer weiter reduziert. Das erfolgt in mehreren Schritten entsprechend dem Rückgang der Gletscher im jeweiligen Staatsgebiet. Eckpunkte bilden die Jahre 1995, 2020 und 2050, sie markieren den Beginn der ersten UN-Klimakonferenz in Berlin, dem aktuellen Stand und das Jahr, auf das sich die Vereinten Nationen vertraglich geeinigt haben, das Ziel zur Reduktion der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erfüllen. Die Daten dazu stammen aus Datenbanken und Modellen von u.a. METER, UNESCO, NASA und den Universitäten Zürich und Innsbruck.
Anlässlich des verschobenen COP26 startet „Meltdown Flags“ ab heute eine Woche des interaktiven digitalen Protests mit verschiedenen kreativen Content-Ideen auf Social Media und der Website. Unterstützer:innen sind unter anderem eingeladen durch einen eigens entwickelten Instagram AR-Filter auf ihren Profilen virtuelle Flaggen zum Schutz der Gletscher zu erheben, Protestschilder zu erstellen und sich über Gletscherwissenschaften zu informieren. Die Website, welche bisher schon über 2,5 Millionen Besucher:innen aus aller Welt hatte, bietet interaktive Information und Unterstützungsmöglichkeiten.
Meltdown Flags“ wurde beim COP25 in Madrid Ende 2019 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt wird u.a. vom bekannten Extrembergsteiger und Autor Reinhold Messner, der französischen Glaziologin Dr. Heidi Sevestre und UN-Umweltbotschafter Malcolm Wood unterstützt, der die kanadische „Meltdown Flag“ mit auf seine nächste Polarexpedition nehmen wird.
Trotz der Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie haben die „Meltdown Flags“ im vergangenen Jahr ihren Weg um die Welt gefunden: Von Schulen in Indien, wo AR-Flaggen als interaktive Schaugrafiken zur Aufklärung über den Klimawandel eingesetzt werden, über Klimaorganisationen wie Protect Our Winters oder Fundación Glaciares Chilenos, welche die Flaggen für ihre Arbeit nutzen, bis hin zum Reinhold Messner Museum im italienischen Bozen, wo die Flaggen bis 2021 zu sehen sein werden.
„Ich war in all diesen Ländern. An vielen Orten, an denen wir früher über Gletscher geklettert sind, gibt es heute kein Eis mehr. Ich habe mit eigenen Augen das Gletschersterben gesehen, das in den ‚Meltdown Flags‘ visualisiert wird“, erklärt Reinhold Messner.
„Jahrzehntelang haben wir den globalen Klimawandel dokumentiert und erforscht. Mit ‚Meltdown Flags‘ wollen wir dieses Wissen anschaulich vermitteln, über die Bedeutung der Umweltwissenschaften, insbesondere der Gletscher, aufklären und die Menschen zum Handeln ermutigen", sagt Christian Hertel, VP Marketing, METER Group.
„Die Serviceplan Group ist sich ihrer Verantwortung bewusst und ist seit November an allen deutschen Standorten klimaneutral, auch die internationalen sollen schnellstmöglich folgen. Unsere Erde und ihr Erhalt sind uns wichtig. Mit ‚Meltdown Flags‘ wollen wir an Entscheidungsträger:innen weltweit appellieren, die Welt, die wir alle unser Zuhause nennen, aus der Klimakrise zu führen", ergänzt Matthias Harbeck, CCO Serviceplan Deutschland.