Best Trends: 1.130 Kilometer, 85 kg Gepäck, 45 Tage Einsamkeit. Mit Deiner Einzel-Expedition zum Südpol wählst du eine neue Art des „extremen“ Klimaaktivismus. Was hat dich dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?
Lilith van Amerongen: Ich wollte selbst etwas tun und nicht länger auf das Handeln von Regierungen hoffen. Nur eine Bambuszahnbürste zu kaufen und mit schlechten Gewissen doch zu fliegen – das war mir nicht genug. Als Nordic Nature Guide war mir schnell klar: Ich will eine Expedition machen, bei der ich mich selbst extrem challenge und gleichzeitig einen Beitrag für die Klimaforschung leiste. Deshalb sammle ich während meiner Reise Schneeproben für das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung. Diese Proben werden den Wissenschaftler:innen Einblicke in Wettermuster und Klimasysteme geben und dabei helfen, Klimamodelle zu verbessern.
Best Trends: Welches Ziel verfolgst du über den wissenschaftlichen Aspekt hinaus mit deiner Expedition?
Lilith: Mit meinem Weg ans Ende der Welt, im übertragenen und im wörtlichen Sinne, möchte ich ein kraftvolles Statement über die globale Auswirkung des Klimawandels setzen – und den Unterzeichner:innen des Paris Agreements zeigen: Wenn ich mich als 24-Jährige alleine einer Antarktis-Expedition stellen kann, müssen sie es gemeinsam endlich schaffen, sich ihren rechtlich bindenden Verpflichtungen zum Klimaschutz zu stellen und Sofortmaßnahmen einleiten.
Best Trends: Was meinst du, können Unternehmen von deiner Expedition in Sachen authentischer Nachhaltigkeitskommunikation lernen?
Lilith: Authentizität entsteht für mich aus echter Leidenschaft. Indem ich Risiken eingehe und greifbare Ergebnisse anstrebe, baue ich eine tiefere Verbindung mit denen auf, die meine Geschichte verfolgen. Es ist also wichtig, die eigenen Worte durch Handeln zu untermauern. Aus Unternehmenssicht heißt das: Man muss die Marke mit realen, messbaren Initiativen und Handlungen verbinden, die einen echten Unterschied machen. Marken sollten Mut zeigen, um mit ihrer Nachhaltigkeitskommunikation glaubwürdig hervorzustechen. Authentisch wird es, wenn das „Wie“ und „Warum“ hinter den Maßnahmen deutlich werden. Dann klappt das auch mit der Gen Z.
Best Trends: Serviceplan unterstützt dich und dein Anliegen in der PR-Kommunikation. Wie können dich weitere Unternehmen oder auch Privatpersonen bei deiner Mission supporten?
Lilith: Für meine Expedition brauche ich intensive Vorbereitung, bestes Equipment und vieles mehr – sie ist also nicht nur persönlich, sondern auch finanziell ein großes Investment, das ich nicht alleine stemmen kann. Daher bin ich aktuell auf der Suche nach Partnern und Unternehmen, die meine Leidenschaft für die Schaffung positiver Veränderungen teilen und mich unterstützen möchten. Auch privat kann man mich über mein GoFundMe supporten, wenn man das möchte.
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