In einer Welt, in der Personalisierung und Automatisierung zum erwarteten Standard werden, stehen wir vor der Herausforderung, immer vielfältigere, maßgeschneiderte Inhalte zu produzieren – und das bei gleichbleibenden oder sogar sinkenden Budgets. Das Gute: Dank groß angelegter CGI-Produktion und KI-gesteuerter Prozesse sind der Kreativität in der Produktion keine Grenzen mehr gesetzt. Das Erstellen zeitgemäßer, wirksamer Inhalte setzt allerdings ein fundamentales Umdenken voraus – weg von der Massenproduktion, hin zu zielgerichteten, datengetriebenen und kundenorientierten Ansätzen. Dabei müssen die Kund:innen mehr denn je im Mittelpunkt stehen, denn nur zufriedene Kund:innen sind letztlich auch loyale Kund:innen.
Bislang wurde in vielen Unternehmen eine enorme Menge an Assets auf Vorrat produziert, in der Hoffnung, dass für jeden Kanal etwas dabei ist. Doch das Problem dieser Praxis ist offensichtlich: Vieles landet am Ende ungenutzt im Archiv, weil es einfach nicht den Anforderungen der jeweiligen Kanäle oder den Bedürfnissen der Kund:innen entspricht. Es ist, als ob wir in einem Restaurant ein riesiges Büffet aufbauen und hoffen, dass jede zu bewirtende Person irgendetwas findet, das ihr schmeckt, und sie irgendwie satt wird. Aber so richtig schmeckt es bei so einem Ansatz eben meist nur wenigen – und viele gehen hungrig nach Hause, weil nichts dabei war, was ihren Geschmack wirklich getroffen hat.
Dieses nicht mehr zeitgemäße Modell verursacht nicht nur hohe Kosten, sondern führt auch zu einer Überproduktion von Inhalten, die am Ende keinerlei Mehrwert für das Unternehmen oder die Kund:innen bieten. Es ist also höchste Zeit, den Weg weg vom Büffet und hin zu einem präzisen À-la-carte-Ansatz einzuschlagen.
Die Zukunft der Asset-Produktion liegt in der maßgeschneiderten Erstellung von Inhalten, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der Kund:innen abgestimmt sind. Es geht künftig darum, gezielt und bedarfsorientiert zu arbeiten. Diese Umstellung ist nicht nur eine logische Konsequenz aus der sich ständig verändernden Marketinglandschaft, sondern auch eine enorme Chance, die Markenwahrnehmung und Kundenbindung nachhaltig zu verbessern.
Das Schlüsselkonzept, das diesen Wandel ermöglicht, ist die Verknüpfung der Asset-Produktion mit dem Journey Management. So stellen wir den Kunden oder die Kundin in den Mittelpunkt und richten den gesamten Produktionsprozess gezielt an seinen oder ihren Bedürfnissen aus.
In diesem Prozess spielt die künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle. KI ist der Enabler, der die Asset-Produktion von einem ressourcenintensiven und oft ineffizienten Prozess in einen agilen, datengesteuerten und kundenzentrierten Ansatz verwandelt. KI analysiert kontinuierlich riesige Mengen an Daten in Echtzeit, um tiefere Einblicke in Kundenverhalten und -präferenzen zu gewinnen. Diese Einblicke ermöglichen es uns, auf den Punkt genau zu bestimmen, welche Inhalte in welchem Moment und über welchen Kanal am effektivsten sind.
Doch KI ist nicht die Lösung für alles. Sie ist ein Werkzeug, das so gut ist, wie wir es einsetzen. Ohne eine klare Planungslogik und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Kund:innen kann auch die beste KI keine optimalen Ergebnisse liefern. Es erfordert eine sorgfältige Steuerung und eine klare Strategie, um die Potenziale von KI in der Asset-Produktion voll auszuschöpfen.
Journey Management ist der Schlüssel zur Transformation der Asset-Produktion. Es ermöglicht uns, den gesamten Produktionsprozess entlang der Customer Journey zu planen und zu steuern, sodass wir genau wissen, welche Inhalte zu welchem Zeitpunkt und über welchen Kanal ausgespielt werden müssen. So können wir maßgeschneiderte Inhalte erstellen, die den spezifischen Bedürfnissen der Kund:innen entsprechen.
Stellen Sie sich vor, wie die Interaktionen eines Kunden durch kontinuierliche Analyse und das Verfolgen seiner Reise durch verschiedene Berührungspunkte minutiös erfasst und ausgewertet werden. Auf Basis dieser Daten können wir detaillierte Briefings für die Asset-Produktion erstellen, die genau die Art von Inhalten liefern, welche in jedem Moment der Reise benötigt werden. Dadurch erreichen wir nicht nur eine erhebliche Effizienzsteigerung, sondern können auch sicherstellen, dass jede:r das bestmögliche Erlebnis erhält.
Die Zukunft der Asset-Produktion fordert also ein radikales Umdenken, das Kreativität und Präzision vereint. Mit den Möglichkeiten, die KI bietet, sollten wir uns gezielt fragen: „Welche Assets sind nötig, um das ultimative Kundenerlebnis zu gestalten?“ In einer Welt mit KI – in der jede:r alles erschaffen kann – kommt es darauf an, was wir erschaffen wollen. Wir benötigen eine neue kreative und strategische Herangehensweise, die sicherstellt, dass jede Kreation optimal auf die verschiedene Phasen der Kundenreise abgestimmt ist. Dieser präzise, kundenorientierte Ansatz ermöglicht es uns, das volle Potenzial der modernen Technologien auszuschöpfen und ein durchweg positives, markenprägendes Kundenerlebnis zu bieten.
Die Kombination aus maßgeschneiderten Assets und dynamischen Templates, die durch KI entlang der Customer Journey intelligent erstellt und ausgespielt werden, treibt die Revolution in der Asset-Produktion voran. Unendlich viele personalisierte Kombinationen ermöglichen es, À-la-carte-Erlebnisse zu schaffen, die genau auf den Kunden oder die Kundin zugeschnitten sind. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Fähigkeit zur Echtzeit-Produktion und -Ausspielung. Mit den richtigen Tools und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Kund:innen können Inhalte heute sofort und gezielt bereitgestellt werden. Journey-basierte Kommunikationspakete liefern genau das, was für den jeweiligen Moment und die spezifische Interaktion optimal ist.
Wer kennt diese Situation nicht: Sie sehen online einen Pullover, der Ihnen sofort gefällt. Dem Model steht er perfekt, aber Sie sind unsicher, ob er auch an Ihnen so gut aussehen wird. Sie nutzen den Größen-Finder, doch die Zweifel bleiben. Jetzt stellen Sie sich vor, die Proportionen des Models würden sich an Ihren eigenen Körper anpassen. Sie könnten direkt sehen, wie der Pullover an Ihnen aussieht – genau auf Ihre Maße abgestimmt. Keine Unsicherheiten mehr, keine falschen Größen, die Retouren verursachen. Dank Echtzeit-Asset-Produktion ist das möglich.
Der Übergang vom All-you-can-eat-Büffet zum À-la-carte-Ansatz ist mehr als nur eine Notwendigkeit – er ist die Zukunft der Asset-Produktion. Effiziente und kundenorientierte Produktionsprozesse ermöglichen es uns, bessere Interaktionen zu gestalten und die Markenwahrnehmung erheblich zu differenzieren und zu steigern. Die Verschmelzung von Customer Journey Management, KI-gestützter Analyse und gezielter Asset-Produktion führt zu maßgeschneiderten, effektiven und kundenfreundlichen Lösungen.
Zuerst erschienen in TWELVE, dem Magazin der Serviceplan Group für Marken, Medien und Kommunikation.