„Antisemitismus? Lange her.“
Herausforderung
80 Jahre nach dem Holocaust hat sich die Zahl antisemitischer Übergriffe in Deutschland in wenigen Monaten drastisch von 7 auf 29 registrierte Fälle täglich erhöht. Große Teile der Gesellschaft reagieren mit Empathielosigkeit und Schweigen. Selbst als prominente Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft Parallelen zu den Anfängen des Nationalsozialismus zogen, blieb ein solidarischer Aufschrei in Politik, Medien und Gesellschaft aus.
(Quelle)
Unser Ziel war es, Mitgefühl für die Betroffenen von Antisemitismus zu wecken, ohne Jüdinnen und Juden erneut in eine Opferrolle zu drängen, damit sich ganz Deutschland solidarisch an die Seite seiner jüdischen Mitbürger:innen stellt.
Mit künstlicher Intelligenz echte Empathie erzeugen
Lösung
Zusammen mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland launchten wir die Kampagne #StopRepeatingStories, um gegen Antisemitismus in unserer Gesellschaft vorzugehen.
Diese umfasst drei Online-Filme, die wie typische Zeitzeugenberichte von Holocaust-Überlebenden beginnen. Doch das Aussehen und die Stimme der Protagonisten verjüngen sich mittels KI über das Video hinweg, wodurch die Zuschauer schockiert erkennen: All das geschieht auch hier und jetzt.
Für die Umsetzung filmten wir etwa 20-jährige Darsteller:innen, die wir mit Hilfe unseres KI-Tools „Gen AI“, Retime und Bewegungsschätzung in einer 200-Bilder langen Sequenz stufenlos zu 90-jährigen Holocaust-Überlebenden altern ließen. Begleitet werden die Videos von einem atonalen Geigenstück, das wir von Not A Machine komponieren ließen.
Der Zentralrat der Juden, dessen Community und Influencer wie Raul Krauthausen und Culcha Candela verbreiteten die Filme auf allen gängigen Social-Media-Kanälen, wo wir allein auf LinkedIn und Instagram einen deutlichen Anstieg der Reichweite erzielen konnten. Eine Bundespressekonferenz brachte die Kampagne zusätzlich in alle relevanten Leitmedien. Weiterhin sorgte eine Out-of-Home-Installation am Hermannplatz für zusätzliche Awareness. Die gewonnene Aufmerksamkeit nutzten wir dann, um auf unserer Microsite stop-repeating-stories.org und via Sharepics im Netz niedrigschwellige Handlungsempfehlungen gegen Antisemitismus im Alltag zu geben.
Die klare Botschaft: Es ist Zeit zu handeln. Denn nie wieder ist jetzt.
Key Facts
