Foto Felix Bartels im Anzug vor blauem Hintergrund

Felix Bartels

Chief Marketing Officer, Serviceplan Group

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Das Marketing wie wir es kennen steht an einem Wendepunkt. Wer heute CMO ist, spürt die Spannung mehr denn je. Und das hat nicht nur mit schrumpfenden Budgets und wachsenden Erwartungen zu tun. Obwohl der Blick auf die monetäre Lage Sorgen bereiten kann: Zwar rechnen noch 32% der internationalen Marketingverantwortlichen laut unserem aktuellem CMO Barometer mit steigenden Mitteln, 38% mit stabilen – doch inzwischen 30% mit weniger Geld, das ihnen zur Verfügung steht. Das klingt zunächst ausgeglichen, zeigt aber einen klaren Trend im Vergleich zu den Vorjahren: Der Optimismus schwindet. 

Während Budgets stagnieren oder gar schrumpfen, wächst die Bedeutung des Marketings – vorausgesetzt, es gelingt, die neuen Spielregeln zu verstehen: Artificial Intelligence ist kein Trend, sie ist Strukturwandel. Sie verändert, wie wir Marken führen, Strategien entwickeln, Teams aufstellen und Verantwortung denken.

AI ist Chef:insache – und Chance zugleich

Wenn CMOs heute nach ihrer wichtigsten Superpower gefragt werden, lautet die meistgenannte Antwort: Digital- & Tech-Kompetenz (45%). Damit ist klar: Wer AI nicht versteht, wird bald nicht mehr mitreden können – weder in der Markenführung noch im Vorstand. Das bedeutet nicht, dass jedes Tool gekannt und im Detail verstanden werden muss. Vielmehr geht es darum, reale Use Cases zu schaffen, verschiedene AI-Anwendungen entlang der Wertschöpfungskette zu verknüpfen, Kolleg:innen im Umgang und Einsatz von AI zu empowern und neue Skills in Marketing-Teams zu besetzen. Das sollte gerade ganz oben auf der Agenda stehen.

Immer im Mittelpunkt: die Zusammenarbeit von Mensch und AI. CMOs müssen Menschen, Prozesse und Technologie so orchestrieren, dass aus Unsicherheit Neugier entsteht. CMOs werden zu Architekt:innen dieser Zusammenarbeit. Sie übersetzen, was AI für Organisation, Kultur und Wachstum bedeutet.

Deal with it – or lead it

AI ist für viele immer noch wie ein abstraktes, schwer greifbares Versprechen: wichtig, neu, aber diffus. Vor allem außerhalb des Marketings. CMOs sind hier deutlich näher dran. Sie arbeiten tagtäglich an der Schnittstelle von Technologie, Kreativität und Kundenverständnis und wissen, wie sich AI sinnvoll einsetzen lässt. Keine andere Disziplin im Unternehmen kann diesen Brückenschlag so glaubwürdig leisten. Genau darin liegt die große Führungsaufgabe – und die Chance, Marketing als strategischen Motor des Unternehmens zu positionieren.

Leadership neu gedacht

Der CMO von morgen ist Chief Growth Officer, Chief Transformation Officer – und manchmal Chief Empathy Officer. Er oder sie hält die Balance zwischen Daten und Emotion, Geschwindigkeit und Sinn, Effizienz und Kreativität. Denn auch das ist im aktuellen CMO Barometer auffällig: CMOs geben an, dass sie viele verschiedene, oft widersprüchliche Kompetenzen vereinen müssen. Damit steigen die Anforderungen. 

Wer jetzt mutig führt, wer Technologie versteht und zugleich Kultur gestaltet, wird nicht nur das Marketing, sondern das gesamte Unternehmen zukunftsfähig machen.

Über das CMO Barometer

Das CMO Barometer ist eine jährlich durchgeführte Studie, in der die Top-Marketeers der wichtigsten Unternehmen in 14 europäischen Ländern sowie Middle East befragt werden. Es wird bereits seit sieben Jahren von der Serviceplan Group in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen (HSG) und der Personalberatungsagentur Heidrick & Struggles erhoben. 

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Sebastian Bayer
House of Communication
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