Nachhaltigkeitsstudie Süßwaren 2019
Nachhaltig süß? So sehen Verbraucher Süßwarenmarken in Deutschland
14.04.2019
- Granini Bonbons mit dem besten Nachhaltigkeitsimage in der Süßwarenbranche
- Verbraucher setzen auf natürliche Zutaten bei Süßigkeiten, nicht aber auf Bio
- Plastikverpackungen werden kritisch beurteilt
- Faire Arbeitsbedingungen werden eingefordert
Die Nachhaltigkeitsstudie Süßwaren 2019, durchgeführt von Facit Research, ermittelt mithilfe einer Online-Befragung von 2.900 TeilnehmerInnen die aus Verbrauchersicht nachhaltigsten Süßwarenmarken in Deutschland; es überzeugen Granini Bonbons, Feodora und Sarotti Schokolade. Darüber hinaus kristallisiert sich bei den Verbrauchern der Anspruch nach natürlichen Inhaltsstoffen, weniger Plastikverpackung und Fair Trade heraus.
München, den 15. April 2019 — Osterzeit ist Naschzeit und das allgegenwärtige Thema Nachhaltigkeit macht auch vor Schokohasen, Gummibärchen und Co. nicht halt. Mithilfe einer repräsentativen Befragung beschreibt das Marktforschungsinstitut Facit Research nun das Nachhaltigkeitsimage deutscher Süßwarenmarken und zeigt, welche Aspekte bei den Verbrauchern besonders zählen. Zwar liegt die Süßwarenbranche in puncto Nachhaltigkeit – wie in den vergangenen Jahren auch – im Branchenmittelfeld, aber immerhin knapp 30 Prozent der Konsumenten geben bereits an, sich im vergangenen Jahr für eine nachhaltige Süßware entschieden zu haben.
Dr. Jens Cornelsen, Geschäftsführer Facit Research: „Verbraucher stehen auf natürliche Inhaltsstoffe. Auch ‘Zucker‘ ist ein solcher und ist beim Thema Süßwaren im Grunde konsumentenseitig akzeptiert. Natürliche Inhaltsstoffe stehen zwar hoch im Kurs – 62 Prozent geben an, dass ihnen diese wichtig sind –, aber nur 14 Prozent der Befragten kaufen Bio-Schokolade, Bio-Gummibärchen usw. Das scheint auf den ersten Blick paradox, deckt sich aber weitgehend mit den Erkenntnissen aus vorangegangenen Studien: Der Trend zu einer bewussteren und natürlicheren Lebensweise ist da, man kann aber in den meisten Fällen nicht von einer umfassenden, grundlegenden Lebenseinstellung sprechen, sondern eher von einem produkt- bzw. branchenspezifischen Phänomen.“
Daneben lässt sich ein immer stärkeres Bedürfnis der Verbraucher nach Vermeidung umweltschädlicher, aus Verbrauchersicht mithin unnötiger Plastikumverpackungen erkennen. Mehr als die Hälfte der Verbraucher gibt an, beim Kauf von Süßwaren Verpackungsmüll möglichst vermeiden zu wollen.
Neben den ökologischen rücken auch zunehmend ökonomische und soziale Nachhaltigkeitsaspekte stärker in den Fokus der Verbraucher. Das zeigt sich auch bei den Siegeln im Süßwarenmarkt: Am besten schneiden Fair Trade-Siegel ab – über 46 Prozent der Verbraucher erachten diese als relevant beim Thema Süßwaren.
Die Top 10 der aus Verbrauchersicht nachhaltigsten Süßwarenmarken sind:
1. Granini Bonbons (Sustainability Index: 100)
2. Feodora (Sustainability Index: 96)
3. Sarotti Schokolade (Sustainability Index: 95)
4. Em-eukal (Sustainability Index: 84)
5. Trumpf Edle Tropfen in Nuss (Sustainability Index: 80)
6. Reber Mozartkugeln (Sustainability Index SI: 74)
7. Katjes (Sustainability Index: 70)
8. Lindt Hochfeine Pralinen (Sustainability Index: 69)
9. Campino (Sustainability Index: 69)
10. Manner Schnitten (Sustainability Index: 64)
Die Studie
Der „Sustainability Index“ untersucht welches Nachhaltigkeitsimage einzelne Unternehmen oder ganze Branchen aus Sicht der Verbraucher haben und wie sich Nachhaltigkeit auf das Unternehmensimage auswirkt. Für die Teilnahme an der Studie werden keine Nachhaltigkeitsexperten oder Meinungsmacher ausgewählt, sondern ausschließlich Konsumenten und Markenverwender. Seit 2019 liegt der Fokus der Studie verstärkt auf einzelnen Branchen: Nach der Süßwarenbranche werden Kosmetik, Bekleidung und der Lebensmitteleinzelhandel untersucht. Dieses neue Branchenformat schließt an die Nachhaltigkeitsstudie „Sustainability Image Score (SIS)“ an, die 2011 bis 2017 von Facit Research in Kooperation mit Serviceplan Reputation veröffentlicht wurde.
Für den Branchen-Index wird Nachhaltigkeit aus vier Dimensionen betrachtet: der ökologischen (verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, umweltschonende Technologien), der ökonomischen (Einschätzung, ob ein Unternehmen fair und seriös wirtschaftet), der sozialen (sichere Arbeitsplätze, gesellschaftliche Verantwortung) und der süßwarenspezifischen (Verzicht auf künstliche Zusatzstoffe, zertifizierte Rohstoffe). Die Ergebnisse der Studie basieren auf insgesamt 5.700 Bewertungen von 35 Süßwarenmarken; in einer Online-Befragung wurden 2.900 bevölkerungsrepräsentative Teilnehmer von März bis April für je 25 Minuten befragt.