„Es geht nicht nur um Skalierung – es geht um Geschwindigkeit, Präzision und Marken-Impact."
TWELVE Mail: Mediaplus ist an 25 Standorten weltweit aktiv. Was sind die größten Herausforderungen, um die internationale Ausrichtung jedes Standortes sicherzustellen?
John Wittesaele: Die größte Herausforderung liegt darin, eine konsistente Markenidentität und Arbeitsweise zu gewährleisten, ohne in starre Strukturen zu verfallen. Jeder Markt hat seine eigene Dynamik: Kulturelle Trends entwickeln sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, das Konsumverhalten verändert sich, und die Implementierung von Technologien – insbesondere in Bereichen wie KI und Creative Tech – variiert erheblich. Deshalb verfolgen wir einen Ansatz, der auf einem starken gemeinsamen Fundament basiert, aber viel Raum für lokale Adaption lässt. Wir befähigen unsere lokalen Führungsteams, selbst zu entscheiden, wie sie Media, Kreation und Innovation optimal kombinieren, um in ihren Märkten maximale Wirkung zu erzielen. So bleiben wir global ausgerichtet und lokal hochrelevant.
TWELVE Mail: Wie stellt man sicher, dass neue Tools, Technologien und Innovationen, die an einem Standort eingeführt werden, schnell in allen Märkten implementiert werden?
John Wittesaele: Wir setzen auf ein klar strukturiertes Modell: testen – kodifizieren – skalieren. Innovationen, insbesondere im Bereich KI und Automatisierung, testen wir zunächst in ausgewählten Fokusmärkten. So können wir in einem kontrollierten Umfeld prüfen, was funktioniert, und notwendige Anpassungen vornehmen. Diese Learnings werden dann in konkrete Toolkits und Frameworks übersetzt. So führen wir nicht einfach ein Tool ein, sondern liefern einen erprobten Prozess mit klaren Use Cases. Mit zentralem Enablement und gemeinsamen KPIs können wir diese Lösungen schnell auf alle Märkte ausweiten. Integrierte Plattformen helfen zudem, sie nahtlos in das Tagesgeschäft einzubetten.
TWELVE Mail: Wie wollt ihr die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch über die 25 internationalen Standorte hinweg verbessern?
John Wittesaele: Wir sprechen nicht mehr nur über Wissensaustausch, sondern über Wissensaktivierung. Wissen allein treibt keinen Fortschritt – entscheidend ist, dass es Teil der täglichen Arbeit wird. Globale Expert:innen-Teams, gemeinsame Playbooks und Rituale – oft unterstützt durch KI – verwandeln Innovation in gelebte Praxis. Auf diese Weise entwickelt sich Kreativität zu einer systemischen Fähigkeit, die fest in Strategie, Media und Technologie verankert ist.
TWELVE Mail: Wie werden Mitarbeitende weltweit in ihrer Entwicklung unterstützt und Talente gefördert?
John Wittesaele: Unser Fokus liegt darauf, Talente jederzeit zukunftsfit zu halten. Und das geht weit über klassische Trainingsprogramme hinaus. Wir investieren in internationale Mobilität, strukturiertes Mentoring und den Ausbau von Skills, um neue Technologien zu meistern – insbesondere KI, Data Analytics und Automatisierung. Genauso wichtig ist aber das Mindset. Wir wollen unsere Kolleg:innen dazu befähigen, Daten, Kreativität und Agilität zu verbinden – damit sie nicht nur auf Veränderung reagieren, sondern diese aktiv mitgestalten. So bauen wir ein wirklich globales Team auf, das Innovation aus dem Inneren heraus vorantreibt.
TWELVE Mail: Welche Strukturen sind notwendig, um internationale Projekte effizient zu managen?
John Wittesaele: Internationale Projekte sind komplex – deshalb ist eine klare, aber zugleich flexible Struktur essenziell. Wir setzen auf modulare Prozesse, einheitliche Governance und Kreativität. Unser Modell basiert auf föderierten Systemen: lokale Autonomie kombiniert mit zentraler Orchestrierung – ermöglicht durch KI-Tools, agile Feedbackschleifen und klare Verantwortlichkeiten. Dieser Ansatz ermöglicht uns nicht nur Skalierung, sondern auch Ergebnisse mit Geschwindigkeit, Präzision und maximaler Markenwirkung.
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